Timo Werner

Timo Werner, junge Lyrik und Prosa

    Timo Werner veröffentlicht auch auf der Seite www.hiergibtswaszulesen.de.tl


 

Mein Name ist Timo Werner. Ich wurde am 03.06.1986 in Marburg geboren und bin in einem kleinen Dorf der Gemeinde Dautphetal aufgewachsen.

Momentan absolviere ich mein berufsvorbereitendes soziales Jahr in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung.

Die Liebe zur Lyrik und Prosa entdeckte ich schon in jungen Jahren und habe früh begonnen meine Gefühle in Worte zu fassen und niederzuschreiben. Ich habe mich auf kein bestimmtes Genre festgelegt, sondern schreibe rein nach Gefühl und spontan heraus.

Ein Traum von mir wäre es, einen eigenen Gedichtband zu veröffentlichen.

 

 
Leseproben von Timo Werner:

Das jüngste Gericht

 

Ich kann die Glocken schlagen hören und sie läuten nach dem letzten Gefecht, wenn die sieben Engel in ihre sieben goldenen Posaunen blasen und mit Inbrunst der infernale Donnerschlag auf uns niederfährt. Dann werden wir in Demut wanken und uns voller Bewunderung auf die Knie werfen, um die erhabenen Urteile der glorreichen geflügelten Boten des letzten Gerichts in blindem Verharren entgegenzunehmen!

Und sie läuten unentwegt und bringen den Tod auf diese von Gott so verlassene und verhasste Welt, die wir so schätzen und uns mit unserem Leben daran hängen, verankern, verketten, um nicht mehr loszulassen.

Kannst du sie hören? Kannst du sie hören, wie ich, frag ich?

Wenn ja? Was hast du zu bieten, was hast du zu sagen zu deinen unmenschlichen Sünden, die wie rußiger Schmutz, für jeden sichtbar, an dir kleben, an dir haften, wie zähflüssiger, angetrockneter Teer, der sich partout nicht von deiner schweißnassen Haut abstreifen lässt.

Welche Seite der Waage wird sich stärker neigen? Und wir stehen zwischen zwei Stühlen, zwischen zwei Welten, zwischen zwei Toren und wissen ganz genau, dass eines davon uns Einlass gewähren wird. Voll Verzweiflung und Angst bangen wir, gepaart mit Hoffnung, dem Verlangen, welches, wie feinkörniger Sand in einer Uhr, unaufhaltsam durch unsere vor Verwirrung bebenden Finger rinnt.

Kannst du sie hören, wie sie schlagen? Im Rhythmus unserer hart klopfenden Herzen, gegen unsere schmerzende Brust, in die kein Sauerstoff mehr quillt. Zwischen Schuld und Vergebung wird abgewogen, Sühne und Hass, Freude und Angst. Wie ein Opferlamm legen wir unsere Gefühle und Empfindungen vorsichtig auf den silbernen Rand, der leicht geschwungenen, ellipsenförmigen Schale. Hörst du die lauten Klänge der Posaunen, wie sie hallen, wie sie tönen, wie sie schallen, und Blut wird aus unseren Ohren auf den Grund des Bodens fließen, während wir uns still verneigen, wenn uns sein prachtvolles Antlitz offenbart wird. Spürst du das leise Pochen der Erde, wie sie nach uns ruft und nach unseren unheilvollen Seelen schreit, uns anfleht sie doch endlich verschlingen zu dürfen, und die wurzeligen Klauen klammern sich stärker um unsere nackten aufgerissenen Knöchel und zehren von dem dünn fließenden Rinnsal Blut, welches an ihnen heruntertröpfelt. Wir können nur stumm verharren, bewegungslos, ohnmächtig vor Besinnungslosigkeit und schwindendem Vertrauen, welches noch nie eine Basis besessen hat, auf der man hätte etwas aufbauen können, das wie ein Kartenhaus war, welches beim ersten unabwendbaren Luftzug völlig in sich zusammengefallen wäre.

Hilflos sehen wir zu, wie sich das Pendel neigt und schließen die müden Augen, welche vom aufbrausenden Staub rot aufgequollen brennend tränen, und wir sehen unser Leben, innerlich vor unserem Selbst. Die Sehnsucht wird größer nach der erlösenden Erfüllung, doch wir hängen immer noch zwischen Leben und Tod, in einem schier endlosen Nichts voller Warten und Bangen. Und das Pendel neigt sich zur anderen Seite. Wer wird es von uns beiden schaffen?

Und die Tore beginnen sich lautlos zu öffnen, aus dem einen dringt strahlendes Licht, aus dem anderen dunkle Schwärze.

Noch halten sich die silbernen Schalen die Waage, aber wie lange noch? Das Schlagen erlischt, die Engel verstummen und durchdringen uns mit ihren nichts sagenden Blicken, während sich die Pendel neigen, um die endgültige Entscheidung zu treffen. In einer Reihe schweben sie meterhoch über dem Boden, von Tor zu Tor, und sanft schwingen die einzelnen Federn ihrer Flügel blähen sich auf zu riesigen Schwingen, von goldenen Händen, strickt behütet, sind wir dem Entschluss hilflos ausgeliefert. Das Schreien der Seelen wird größer, wie sie sich schmerzhaft beginnen von ihren marionettenähnlichen Hüllen, die leblos schwach in sich zusammensacken, zu lösen und jeweils zu den ihnen zugesprochenen Seiten gezogen werden. Auch unsere Seelen lösen sich und doch halten wir uns fest bei den Händen und werden von einer alles durchbrechenden Wärme überflutet, die sich klar um uns hüllt, wie ein Schutzschild uns umgibt und wir gemeinsam auf unser Tor zuschweben, auf das Licht zu und hinein und die Tür beginnt sich wieder zu schließen, doch wir sind aufgenommen und schauen durch die schweren festen Eisenstäbe und blicken ein letztes Mal auf die hoffnungslos verlorenen Seelen, wie sie, ihrem Untergang geweiht, langsam in der tiefen Dunkelheit verschwinden, bis nur noch die Schreie ihrer Todesqualen an unsere Ohren dringen, wie sie zerfetzt, verschlungen und gefoltert werden. Es klingt wie einzelne Reiskörner beim Aufprall auf hartem Untergrund, ihr Geräusch. So rieseln sie an uns vorbei, bis wir auch dieses nicht mehr vernehmen, es ganz und gar vergessen und voller Glück gegen das Himmelreich fahren, wo wir von da an aus Liebe bestehen werden, wohl behütet in dem Schutz unserer sehnlichsten Träume, die wie Seifenblasen glitzernd über dem abendlichen Meer schweben. Also frag ich mich, kannst du, wie ich, es spüren?

 

Es hat noch Zeit . . .



Frühling, Sommer, Herbst und Winter

Spielend, lachend, frohe Kinder

Vom Boden bis zum Himmelszelt,

ja, das ist unsere schöne Welt.

 

Die Gestik andrer inspiriert,

das Lachen unsre Mimik ziert,

die Seele unantastbar ist

Ein niemand wie der andre ist.

 

Die Würde in den Himmel eilt,

die Herrlichkeit erhalten bleibt;

wenn Sonnenlicht durch Wolken bricht,

die Güte unsrer Herzen spricht.

 

Glückseeligkeit die Stimme formt,

die Stimme den Charakter normt;

Charakter unsre Seele neigt,

die Seele in den Himmel steigt.

 

Ein Jeder an den anderen denkt,

so hilfsbereit, das Schicksal lenkt;

so liebevoll nur drauf bedacht,

zu geben, was andere glücklich macht.

 

Das Tor der Welt, es steht weit offen,

und alle sind davon betroffen;

und jeder Mensch, ob groß, ob klein,

für den setzt Vater Staat sich ein.

 

In unserer Welt existiert kein Leiden,

wir Menschen, wir leben halt eher bescheiden;

wir sind für alles und jeden bereit,

wir haben für alles und jeden Zeit.

 

Kommt alle mit in unsere schöne Welt,

eine Welt in der Geld keine Bedeutung erhält,

in der Kummer, Sorge und Schmerz entfällt,

und jede Kultur sich gerecht verhält.

 

Friede, Hoffnung und Liebe erblüht,

kein Schatten der Nacht seine Kreise zieht,

eingetaucht im strahlenden Licht,

Krankheit und Tod, die gibt es nicht.

 

Der Mensch, vollkommen in seiner Natur

ist die schönste und beste Kreatur.

Nur einmal auf Erden ertönte sein Ruf,

auf Erden, das Größte, was Gott erschuf.

 

Habgier und Neid, die sind am Verschwinden,

denn göttliches ist in jedem zu finden;

ein Himmelsgeschöpf, für was man uns hält,

denn Gott und der Mensch sind gleichgestellt.

 

Alles auf Erden ergibt nun einen Sinn,

ich weiß, ihr nehmt mich, so wie ich bin;

ich muss euch nur in die Augen schauen

und weiß, ich kann hier jedem vertrauen.


Vom Boden bis zum Himmelszelt,

ja, das ist unsere schöne Welt;

wo jeder Tag ein Anfang ist

und Friede ganz Alltäglich ist

 

Anschlag durch Terroristen,

Bedrohung durch Extremisten,

Hooligans, Anhänger, Sekten,

Sleepers, die sich versteckten.

 

Teufelsanbeter, Nazis und Christen,

Scientology, Stalker und Islammisten,

Illuminaten, Al Kaida, die ganze Nation,

Rassismus, Faschismus und die Religion.

 

Kinder, die sich am Straßenrand raufen,

Mörder, die nachts durch die Straßen laufen,

Kreuze zu Hundert am Straßenrand stehen,

während sich andere die Stricke drehen.

 

Epidemien sich über die Welt ausbreiten,

Seuchen sich über das Lande ausschreiten,

Der Himmel, er färbt sich nun dunkelrot

und was sie uns bringen ist Kummer und Tod.

 

Egoismus und Gier unsre Seelen vergiften,

Tücke und Lüge unsre Gräber beschriften,

Krieg und Gewalt zerstören die Welt,

am wichtigsten ist jedoch Macht und

 

Zu Helfen, bedeutet nur schlechtes Gewissen,

wir helfen, weil wir das Gute vermissen;

zum eigenen Wohl, so fällt unsere Wahl

Das Schicksal von andren ist uns doch egal.

 

Man kann nicht leugnen, was man schon ist,

der Mensch von Geburt an ein Egoist;

die Regel des Lebens, auf wen gebt ihr Acht?

Denkt jeder an sich, so ist an alle gedacht.

 

Menschen, sie träumen fast nur noch vom Siegen,

Menschen sind listig, sie spinnen Intrigen,

sie hassen sich selbst, der Körper belogen,

sie stopfen ihn voll mit pharmazeutischen Drogen.

 

Sie leugnen, sie stehlen, von allem besessen,

Liebe und Güte, das wird gern vergessen.

Süchtig nach Schätzen, egal was man erbeutet,

Frieden, ein Wort, was heut nichts mehr bedeutet.

 

Jesus, wer ist das, der Glaube ist peinlich,

Gebetet wird abends, im Bett, und zwar heimlich.

Für uns ist Jesus am Kreuze gestorben,

doch hat er damit die Menschheit verdorben.

 

Die Welt, ein Geschenk, so lästig wie Motten,

Und zum Dank noch dafür lassen wir sie verrotten.

Von Parasiten befallen, als würde sie uns gehören

doch fällt uns nichts ein, als sie komplett zu zerstören.

 

Täter, sich an der Schwäche von andren verzehren,

Opfer, geschändet, sie können sich nicht wehren;

unbekümmert tun wir daneben stehen

und versuchen Problemen aus dem Weg zu gehen.

 

Behindert, verkrüppelt, vom Tod aufgefressen,

uns geht es gut meint man: Berge von Essen,

Bulimie, Magersucht und Anorexie

BSE, Touret - Syndrom, und Schizophrenie.

 

Ebola, SARS, die tödlichen Viren,

Multiple Sklerose, lässt uns dahin vegetieren;

Parkinson, Alzheimer, unsere Nerven beflecken,

Genau so wie AIDS, es lässt uns verrecken.

 

Tetanus, Polio und Diphtherie,

Hirnhautentzündung und Embolie.

Besonders „In“ sind heute auch Biowaffen,

die in Sekunden Millionen von Menschen dahinraffen.

 

Doch wie sieht es nun aus, in unserer Welt?

Termin um Termin, Arbeit, Macht und das Geld

Was jeder braucht, doch keiner hat’s,

die Zeit ist des Menschen größter Schatz.

 
Wir stehen nun hier und schau´n es uns an;

fragen uns, haben wir wirklich schon alles getan,

Wir hören in uns, und wissen, wir sind doch bereit;

eine Stimme, sie flüstert, es hat ja noch Zeit . . .


Timo Werners Beiträge sind sehr nachdenklich, setzen sich mit Fragen von Glauben und Zweifeln und Aspekten der Welt um uns auseinander. Auf weitere Beiträge von ihm darf man gespannt sein.

Yvonne Habenicht

klick mal
 
sehenswert
 
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http://danis-geschichten.de.tl/Mein-Weg-zur.ue.ck.htm

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